Worldcup Cartagena/COL

Mein Reise- und Wettkampferlebnis in Cartagena/COL

Nach fast 3 anstrengenden Wochen bin ich wieder zufrieden daheim angekommen und werde jetzt erst einmal meine 3-wöchige Trainingspause genießen. Nach dem überraschenden 2ten Platz beim Weltcup in Cozumel bin ich voll motiviert nach Cartagena (Kolumbien) zu meinem letzten Weltcup dieser Saison gereist. Dort angekommen habe ich mich erst einmal geärgert, dass ich nicht noch ein paar Tage länger in Cozumel geblieben bin,  um mich dort auf das nächste Rennen vorzubereiten. Aufgrund starker Unwetter, kaputten Straßen und daraus folgend teilweise kniehohen Pfützen, war ein Radfahren im Freien und Laufen auf Grund der Wolkenbrüche auch nur beschränkt möglich. Es regnete jeden Tag mindestens einmal und zwar so richtig. Der verschmutzte Strand und das Meer machten den Aufenthalt zusätzlich auch nicht angenehmer. Also verbrachte ich beinahe die ganzen Tage meiner Wettkampfvorbereitung im Zimmer. Vielleicht war ich aber auch einfach zu verwöhnt von der schönen Insel Cozumel und dem so richtig sauberen Meer in Mexiko. Es war einfach nicht so, wie ich mir Kolumbien vorgestellt hatte.

Wie hier ein Wettkampf stattfinden kann, konnte ich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorstellen. Zwei Tage vor dem Renntag wurde dann meine Vermutung zur Realität. Das Wettkampfgelände wurde verlegt und der Start auf 6:45 Uhr vorverlegt. Maßnahmen welche einfach unumgänglich waren, da zu viel Wasser und Beschädigungen auf den vorgesehenen Straßen war. Und da das Rennen auf einer der Hauptverkehrswegen der Stadt verschoben wurde, mussten die Rennen schon Vormittag stattfinden, um ein komplettes Verkehrschaos zu verhindern.

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Das Rennen:

Nach der Tagwache um 3:30 Uhr gab es noch schnell ein Frühstück, bevor ich mich auf dem Weg zum Rennen machte, damit ich den Start um 6:45 Uhr nicht verpasse. 1h30 vor dem Start wurden noch immer die Wechselzone und Ziel aufgebaut und überlegt wie man den Start am neuen Gelände wohl durchführen wird. Wie ich mir schon gedacht habe, gab es dann eine kleine Verspätung beim Start.

bike_colNachdem uns beim Line-up immer noch nicht wirklich gesagt wurde wie der Start ablaufen wird, wurde dann einfach ein Strick im Wasser gespannt, zu den wir einfach alle hinstürmten, weil keiner die Aufrufe der Startnummern hörte. Da man den Sprecher im Startbereich nicht hören konnte, musste man sich einfach auf das Starthorn konzentrieren und der Strick wurde auch schon früher in die Höhe getan, was natürlich uns Athletinnen ein wenig verwirrte. Aber angeblich wurde uns das vorher gesagt. / Anm.: Bei den Männern funktionierte das dann besser.

Beim Start kam ich dann ungewohnt schlecht weg und befand mich von Anfang an mitten in einem unangenehmen Getümmel. Dementsprechend kam ich auch nach der ersten Runde weit hinten aus dem Wasser. Mir war bewusst, dass ich in der 2. Runde “angasen” musste, da das Rennen bzw. zumindest die Chance auf die vorderen Positionen dahin gewesen wäre. Ich konnte in der 2.Runde noch einige Plätze gut machen,  zeigte, dass ich mich beim Schwimmen gut entwickelt habe. Als 15te (1. Verfolgergruppe ) kam ich aus dem Wasser.

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Die ersten 1½ Radrunden wurde ziemlich hart gefahren um die Führungsgruppe einzuholen. Auch danach wurde noch ein gutes Tempo weitergefahren und wir konnten den Vorsprung auf die weitere Verfolgergruppe vergrößern. Mit der 20köpfigen Spitzengruppe ging es dann auf die Laufstrecke.

Ich wusste von Anfang an, dass ich mir die 10km gut einteilen muss, da ich leider in den letzten 6 Wochen verletzungsbedingt kein Trainingslauf  über 10km möglich war und mir daher einige Trainingskilometer fehlten. Trotzdem befand ich mich nach der ersten von drei Laufrunden in der ca. 6-köpfigen Spitzengruppe. Zu Beginn fühlte ich mich wirklich gut und es fiel mir ziemlich leicht vorne mitzulaufen. Doch nach ca 6,5km kam plötzlich der Hammer und meine Beine fingen zu krampfen an. Somit musste ich leider die ersten 3 Athletinnen ziehen lassen. Schlussendlich sicherte ich mir den 4. Platz. Die Plätze 1, 2 und 3 gingen an Nicola Spirig(SUI), Paula FIndlay (CAN) und Katrien Verstuyft (BEL).

Im Großen und Ganzen bin ich von mir selbst überrascht, wie gut ich die letzten 2 Rennwochenenden bewältigt habe, denn ich bin ohne große Erwartungen zu den Rennen gereist.

run_colJetzt heißt es erst einmal regenerieren um all meine Verletzungen ausheilen zu lassen, damit ich dann wieder fit ins Training einsteigen kann. Mein Ziel für das nächste Jahr ist es erst einmal verletzungsfrei über den Winter zu kommen. Das Schwimmtraining wird natürlich weiterhin focusiert und wenn ich verletzungsfrei bleibe, bin ich überzeugt, dass ich meine Laufstärke dann hoffentlich einmal so richtig auspielen kann. Dann reicht es vielleicht einmal für ganz oben am Podest.

Bis bald, LISA

Posted on October 15, 2014 in news

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